3-Punkt-Schritt vs. Stetigregelung

Sind Stetigregelungen wirklich die genauesten Regelungen, wie es immer wieder beschrieben wird? Lesen Sie hier die Grundlagen.

Stetigregelungen

Bei Stetigregelungen steuert der Prozessregler (z.B. ein PID-Regler) über
ein Analogsignal, dem sog. Stellsignal (im Industriebereich 4..20 mA) den
Stellungsregler des Stellantriebs. Damit geringste Regelabweichungen
nicht zu ständigen Änderungen des Stellsignals führen, benötigt der Pro-
zessregler eine Totzone.
Aber auch der Stellungsregler des Stellantriebs muss über eine Totzone
verfügen, da der Antrieb nur endlich genau positioniert werden kann.

Ferner gilt:
je langsamer der Stellantrieb desto größer die Zeitverschiebung, der sog.
Phasenverschiebung zwischen dem Stellsignal (auch Führungssignal ge-
nannt), die dem Prozessregler nicht 'bekannt' ist, jedoch von ihm aus-
geglichen werden muss.

3-Punkt-Schritt Regelungen

Bei 3-Punkt-Schritt Reglern steuert der Prozessregler den Stellantrieb di-
rekt über Impulse variabler Länge (je nach Antrieb bis zu minimal 50 ms)
auf die Motorwicklung. Analog zum Stetigregler benötigt auch er eine
Totzone.
Durch den Wegfall des Stellungsreglers gibt es jedoch keine zweite Tot-
zone, insbesondere aber keinen zeitlichen Nachlauf. Entscheidend für
dynamische Regelungen ist der Prozessregler, der die Laufzeit des Stell-
antriebs in seinem Regelalgorithmus berücksichtigen sollte.